Veranstaltungen
Jüdische Textilindustrielle auch in Aachen Opfer der NS-Rassepolitik
Vortrag: Arisierung jüdische Tuchfabriken in Aachen und Kampf um die Restituierung – einige ausgewählte Beipiele
Referent: Andreas Lorenz (Aachen)
Zeit: 9. Dezember 2016, 19.00 Uhr
Ort: Sitzungssaal von Haus Löwenstein (Markt 39/41), 52062 Aachen)
Im 19. Jh. gab es auch für Juden günstige Voraussetzungen, sich unternehmerisch in der Aachener Tuchindustie zu engagieren. Der Vortrag verfolgt davon ausgehend die Geschichte einiger ausgewählter Familien:
Königsberger, Jacobsberg und Marx.
Die Unternehmer dieser Familien werden jeweils beginnend bei ihren bescheidenen Anfängen und mit ihren bald wachsenden Erfolgen vorgestellt. In der NS-Zeit wurden sie alle Opfer von Enteignung, Vertreibung oder gar Ermordung. Nach der gelungenen Flucht von Mitgliedern dieser drei Familien und dem schließlichen Ende der NS-Herrschaft stellte sich im Nachkriegsdeutschland die Aufgabe einer Restituierung. Eine angemessene Wiedergutmachung erfolgte nicht immer.
Es geht aber nicht nur um das tragische Schicksal rassisch verfolgter Familien, sondern auch um die Auswirkungen für die gesamte Aachener Tuchindustrie. Von dem rassistisch motivierten Aderlass konnte sie sich auch in den zunächst wirtschaftlich günstigen Nachkriegsjahren nicht mehr so recht erholen.