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Der Vortrag im März 2016 erinnert an den staatlichen Umbruch vor zwei Jahrhunderten.
Vortrag: Von Frankreich nach Preußen – Politisch-gesellschaftlicher Umbruch in der Rheinprovinz 1815/1816
Referent: Priv.-Doz. Dr. Matthias Pape (Aachen)
Zeit: 11. März 2016, 19.00 Uhr
Ort: Haus Löwenstein (Markt 39/41), Aachen
Der Hohenzollern-König mußte sich auf dem Wiener Kongreß damit abfinden, die Rheinlande zugeschoben zu erhalten. Das stellte den preußischen Staat vor die enorme Herausforderung, weit entlegene Territorien in sein Verwaltungs- und Rechtssystem zu integrieren. Dagegen verband das rheinische und besonders das Aachener Bürgertum mit der Zugehörigkeit zum französischen Wirtschaftsraum Wohlstand und mit dem modernen französischen Recht die Idee gleicher und freier Bürger. Die mentalen Unterschiede ließen forsch auftretende preußische Beamte und Offiziere als Wesen einer sozial rückständigen Welt und katholische Rheinländer als provokanten und schwer regierbaren Volksstamm erscheinen.
Der Vortrag verbindet die Sicht auf die Entscheidungen der Siegermächte von 1813 mit den Folgen für die veränderte Lebenswelt im Rheinland und für die veränderte politische Ausrichtung des alten Hohenzollernstaates.
Matthias Pape lehrt neuere Geschichte an der RWTH Aachen und ist Autor des Buchs „Umbrüche – Die Region Aachen vom Roer-Département zur Städteregion 1800-2009“ (Aachen: Thouet-Verlag 2009).