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Der französische Imperator im Lichte lateinischer Gedichte aus Aachen
Vortrag von Dr. Hermann Krüssel, Aachen
Thema: Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Napoleon im Urteil lateinischer Dichter in Aachen und der Euregio
Zeit und Ort : 25. Febr. 2011, 19:00 Uhr (s.t.), Sitzungssaal Haus Löwenstein, Markt 39/41

[Das der Stadt Aachen von Napoleon geschenkte Bild des Kaisers; Ratssitzungssaal]
Napoleon Bonaparte gehört dank einer Fülle nationalsprachlicher Schriften zu den am meisten beschriebenen Persönlichkeiten der Neuzeit. Dagegen ist heute nahezu unbekannt, dass er während der gesamten Zeit seines öffentlichen Wirkens in zahlreichen lateinischen Gedichten gepriesen, aber auch in invektivischer Form heftig angegriffen wurde.
Was für fast ganz Europa gilt, trifft auch für Aachen und die Euregio zu. Lateinische Dichter lassen auf den Spuren klassischer römischer Poeten wie Vergil und Horaz die Stimmungen einer Epoche hervortreten, die nach den Wirren der Französischen Revolution in einem neuen ’augusteischen’ Zeitalter in Bonaparte einen Friedensstifter, Religionserneuerer und Kulturförderer erblickte, sich jedoch nach der Katastrophe des Russlandfeldzugs enttäuscht von Napoleon abwandte.
Der powerpoint-unterstützte Vortrag beleuchtet u.a. die Erwartungen des Rheinlandes an Napoleon, das Aufkommen eines napoleonischen Karlskultes, den offiziellen Kult und die persönliche Meinung der Dichter, die Verurteilung Napoleons als Geißel Gottes und die Bedeutung der Gedichte für die heutige Zeit. Aus den Jahren 1802 bis 1821 werden Dichter aus Aachen, Köln, Düren, Maastricht und Woerden/Utrecht zu Wort kommen. Lateinkenntnisse sind hilfreich, aber nicht Bedingung.

[So sah ein unbekannter Aachener Künstler den französischen Kaiser.]