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Wo bleibt das Aachener Computermuseum?
Seit 1965 wurden im Rogowski-Institut für Elektrotechnik der RWTH Aachen veraltete elektronische Rechner zwar ausgesondert, nicht jedoch einfach verschrottet, wenn sie sich als Museumstücke eigneten. Seit 1987 ist diese technikgeschichtliche Sammlung als „Computermuseum Aachen“ preiswert und zweckmäßig in einem nicht mehr für den ursprünglichen Zweck benötigten Gebäude untergebracht. Früher saßen hier wohl Dienststellen des ehemaligen Staatshochbauamtes (jetzt: Landesbaubetrieb – BLB) oder eine der örtlichen Bauleitungen im Hochschulerweiterungsgebiet Seffent-Melaten. Jetzt ist hier die Sammlung historischer Computer für die universitäre und außeruniversitäre Öffentlichkeit zugänglich, wenn dieser Ort auch für das städtische Publikum etwas abseits liegt.
Unterstützt wurde das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Freundesgesellschaft der Aachener Hochschule. In Aachen hat man wohl am frühesten erkannt, daß die in der schnelllebigen technischen Entwicklung überholten technischen Geräte und Rechner nicht einfach entsorgt werden dürfen, sondern in einer besonderen technikgeschichtlichen Sammlung immer noch Wissenschaft und Forschung dienen können. Das Computermuseum ist ein „aktives“ Museum. Besucher können an den ausgestellten Rechnern selbst arbeiten und so Erfahrungen mit der EDV-Technik der vergangenen Generation sammeln (jedenfalls aus historischer Sicht ist diese Technik erst seit einer Generation Bestandteil der Technik, der Wissenschaften und inzwischen auch des praktische Lebens).
Ausstellungsobjekte sind u.a.: – Burroughs 1700 – DEC PDP-11/45 – DEC PDP-12 – EAI 8800 Scientific Computing System – EAI PACE 231R – EAI TR-48 – IBM 421 – IBM System 3 Model 10 (5410) – IBM System/360-20 – LGP-30 – Siemens 2002 – Telefunken RA 463/2 – Telefunken TR 4 – Zuse Z22 aus dem Jahr 1958
Das Computermuseum ist Bestandteil der Sammlungen der RWTH Aachen:
Seite des Hochschularchivs zu den Sammlungen der RWTH
Mit seiner Adresse in der Sommerfeldstraße liegt das Computermuseum genau in der Achse des geplanten Campus – Boulevards. Der Rat der Stadt Aachen wird in seiner Sitzung vom 8.12.2009 voraussichtlich den Bebauungsplan für den „Campus Seffent– Melaten“ beschließen. Der das zweite Hochschulerweiterungsgelände erschließende Campus – Boulevard schneidet im Süden das Rabental an, führt scharf am AMICA-Institut vorbei und über den jetzigen Standort des Computermuseums hinweg zur Forckenbeckstraße.
Es stellt sich also auch die Frage: Was wird aus dem Aachener Computermuseum?
Noch ein Hinweis auf eine faszinierende Persönlichkeit der Computergeschichte:
Film über Prof. Joseph Weizenbaum