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Stolberg, Städteregion Aachen - das Ziel des Fahrradsommers 2010

Stolberg (Städteregion Aachen) Zunächst die Links nach Stolberg:

Die Internetseite zum Stolberg-Tourismus

Museum Zinkhütter Hof

Das Handwerksmuseum in der Vorburg

Die Stolberger Kupferhöfe

Historisches Stolberg-ABC

Download eines älteren Beitrages von Lynen zur Stolberger Messingindustrie,1.9MB

Download eines älteren Beitrages von Arbenz zur Glasindustrie im Aachener Raum,1,6MB

Beiträge zur Stolberger Geschichte:

Die beide nächstfolgenden Beiträge sind verfaßt von Erich Meuthen und veröffentlicht in: Petri, Franz/Droege, Georg /Flink,Klaus(Hrsg.), Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands,Bd. III, Nordrhein – Westfalen, Landesteil Nordrhein, 2. Aufl. Stuttgart 1970

„Schon im frühen 12. Jh. lag auf einem Kalkfelsen über dem unteren Vichttal die Burg Stolberg, nach der sich ein Edelgeschlecht nannte (1118 Reinard von Stalburg). Nach seinem Aussterben kam sie 1324 an Reifferscheid, etwa 1372 an Reinard II. von Schönforst. Die Herrschaft war auf das schmale Vichttal beschränkt.

Der Herzog von Brabant zerstörte die Burg 1375 bei einer Landfriedensexekution. 1396 ging Stolberg mit Schönforst an Jülich über. 1447 wurde es als Mannlehen an Wilhelm von Nesselrode gegeben, der die Burg seit 1448 wieder neu aufbaute. Ihre wesentlichen Teile sind – Ende des 19. Jh. erheblich erweitert – bis heute erhalten geblieben.

Unter den Burgherren aus dem Hause Efferen 1496-1649 vollzog sich im Vichttal ein lebhafter wirtschaftlicher Aufschwung. Schon seit dem 14. Jh. sind dort Eisenhämmer und Hüttenwerke nachweisbar.

Es entstanden viele Galmeimühlen und Kupferhämmer, deren Zahl sich vor allem unter den protestantischen Kupfermeistern vergrößerte, die in den Religionswirren um 1600 Aachen verlasen mußten. Sie fanden in Stolberg religiöse Duldung (nach vorübergehendem Gottesdienst in der seit 1305 nachweisbaren Burgkapelle erfolgte der Bau je einer einer lutherischen und einer reformierten Kirche, seitdem gemischt-konfessionelle Verhältnisse) sowie wirtschaftliche Förderung und schufen eine europäischen Ruf genießende Messingindustrie. An die Blütezeit im 18. Jh. erinnern noch die Kupferhöfe, die Sitze der reichen Industriellen. Die älteste geschlossene Ortschaft legte sich um den Burgberg. Der industrielle Aufschwung führte dann zur Entwicklung einer sich im Vichttal lang hinstreckenden Siedlung. 1856 erhielt Stolberg Stadtrechte und dehnte sich im 20 Jh. durch Eingemeindungen westlich und östlich über die Grenzen der alten Herrschaft auf die Höhen hin aus, die einst zur Reichsabtei Kornelimünster (Büsbach und Dorff) und zu Jülich gehört hatten.

Lit.: verschiedene Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde herausgegeben durch die Stolberger Stadtbücherei (Hefte 1-12, 1954 – 65); Eberhard Quadflieg, Der Anfall Stolbergs an Jülich , ZAGV Bd.. 77 (1965), S. 51-64

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Gressenich
Ludwig der deutsche schenkte 842 die villa Crasciniacum der Abtei Inda, in ihrem Territorium bildete Gressenich unter einem Schultheißen mit einem Schöffengericht eine Herrschaft, deren Vogtei Jülich innehatte. Das Laurentius-Patrozinium der erstmals im liber valoris um 1300 genannten Pfarrkirche, deren Kollatur zunächts der Kölner Dompropst, wohl seit dem Kölner Zehntverzicht 1569 der Abt von Kornelimünster hatte, deutet auf hohes Alter. Die Siedlungskontinuitätbis in die Römerzeit entspricht der ununterbrochenen Tradition des Erz-, insbesondere Galmeiabbaus von der Antike bis 1919 (Diepenlinchen). Die Gemeinde umfaßt neben dem stets zum Gericht Gressenich gehörenden Dorf Mausbach die 1796 aus dem jülichen Amt Wehrmeisterei zugeschlagenen Orte Schevenhütte und Vicht.“

Sodann eine genau 100 Jahre alte heimatkundliche Beschreibung:

„Stadt mit Amtsgericht im schönen Vichttale, mit fast 13.000 Einwohnern, in der Nähe von mehreren Eisenbahnen, ist eine bedeutende Industriestadt. Hier findet man Glashütten, eine Spiegelfabrik, Messingfabriken, die größte Sodafabrik in Preußen (Rhenania), ferner Zink-, Eisen-, und Bleihütten. Die Stadt hat auch eine höhere Schule. Die in vielen gewerblichen Anlagen erzeugten verschiedenartigen Dämpfe sind der Gesundheit nicht zuträglich und vermindern das Wachstum der Pflanzen.“
(zum Vergleich: Aachen, in das Burtscheid und Forst damals schon eingemeindet waren, hatte auf der Basis der Volkszählung von 1908 damals schon 152.000 Einwohner und Eschweiler als größte Stadt des Landkreises 22.000 Einwohner. Im Landkreis Aachen lebten damals insgesamt 127.000 Einwohner. Die Einwohnerzahl im Landkreis stieg bis 1971 – vor der kommunalen Neugliederung – auf 283.929. Flächenmäßig lag Stolberg bis 1971 im Kreis nur an der fünften Stelle.)
aus: Joseph Müllermeister, Heimatkunde des Regierungsbezirkes Aachen, Aachen 1910, S. 27

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Stolberg liegt 260 m über NN und hat eine Fläche von 98,51 km² (28.94 km², Stand vor der kommunalen Neugliederung). Ende 2008 lag die statistisch erfaßte Einwohnerzahl bei 58.057 (40.209², Stand vor der kommunalen Neugliederung). Die Bevölkerungsdichte betrug 589 Einwohner je km². Damit war Stolberg die größte angehörige Kommune im ehemaligen Kreis Aachen. In der Städteregion Aachen, zu der nun auch die kreisfreie Stadt Aachen gehört, ist Stolberg die Nummer Zwo.

Nach der kommunalen Neugliederung 1972 hat Stolberg heute folgende Ortsteile:
Atsch, Birkengang, Breinig, Breinigerberg, Büsbach, Diepenlinchen, Donnerberg, Dorff, Duffenter, Finsterau, Fleuth, Gressenich, Hamm, Kohlbusch, Liester, Mausbach, Münsterau, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Steinfurt, Unterstolberg, Velau, Venwegen, Vicht, Vicht-Breinigerberg, Werth, Zweifall

Davon zählen jedoch nur 17 auch als Stadtteile:
Atsch, Breinig, Breinigerberg, Büsbach, Donnerberg, Dorff, Gressenich, Mausbach, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Unterstolberg, Venwegen, Vicht, Vicht-Breinigerberg, Werth und Zweifall.

Stolberg Literaturauswahl:

BERNDT, F. (1820): Eine Römische Villa bei Stolberg.
BRECHER, A. (1990): Geschichte der Stadt Stolberg in Daten, Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde, Band 17, Herausgeber: Stolberger Heimat- und Geschichtsverein.
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DODT, G. (1997): Stolberg, die älteste Messingstadt, in: Stolberger Jahrbücher, Zeitschrift des Stolberger Heimat- und Geschichtsvereins, Band 2.
EYLL, K. von (1971), Die Kupfermeister im Stolberger Tal (zur wirtschaftlichen Aktivität einer religiösen Minderheit), Köln 1971
EYLL, K. von (1996): Der Hof Grünenthal und die Familie Wirtz. Vom Kupferhof zur Pharmaforschung, in Waage, Zeitschrift der Grünenthal GmbH. Aachen, Band 35.
GUSSONE, R. (1985): Zur Geschichte des Blei- Zink- Erzbergbaues im Raum Aachen Stolberg, begleitende Erläuterungen einer montanhistorischen Exkursuon.
HAGEN J. (1999): Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz: Römerstraßen der Rheinprovinz.
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HAMACHER, R. (1956): Die Entwicklung der Stolberger Industrie ohne Berücksichtigung der Messingindustrie. – Schriftenreihe der Stadtbücherei Stolberg, Stolberg.
HAMACHER, R. (1956): Vielseitige Industrie auf engem Raume, in: Heimatblätter des Ldkr. Aachen Heft 3/1956.
HASHAGEN, J. (1913): Zur Geschichte der Eisenindustrie vornehmlich in der nordwestlichen Eifel, in: Eifel-Festschrift zur 25jährigen Jubelfeier des Eifelvereins.
HENSELING, K.O., Bronze, Eisen, Stahl, rororo Sachbuch Nr. 7706, Reinbeck b. Hamburg 1981
HOLZAPFEL, E.(1911): Erläuterungen zur geologischen Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten, Blatt Stolberg.
HOLTZ, F. (1989): Zink- Blei- Erze des Stolberger Raumes. – Hrsg. Heimat- und Handwerksmuseum, Stolberg, Nachdruck (überarbeitet) 1996.
HOLTZ, F. (1992): Von Erzen, Sagen und Geschichten, Heimat- und Handwerksmuseum Stolberg.
HOLTZ, F. (1994): Vom Messing bis zur Großchemie. – Hrsg. Heimat- und Handwerksmuseum, Stolberg.
Stolberger Geschichte und Heimatkunde, Heft 12, herausgegeben von der Stadtbücherei Stolberg.
KOHLHAAS, A.(1966): Erdschätze bei Stolberg und Eschweiler, in: Heimatblätter des Ldkr. Aachen, Heft 3/1966.
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PLUM, H.: Die Grube Breinigerberg, dreiteilige Zeitungsserie.
PLUM, H.: Die Steinkohlegrube Birkengang.
PLUM, H.: Die Grube Zentrum, zweiteilige Zeitungsserie.
PLUM, H.: Die Grube Kirchfeld und Heidchen.
PLUM, H.: Die Grube Büsbacher Berg.
PLUM, H.: Stolberg als Mittelpunkt eines Bergbaureviers.
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RODERBURG, A. (1955): Alt-Stolberg, zur Geschichte und Kultur der alten Kupferstadt. – Heft 8 der Schriftenreihe der Stadtbücherei Stolberg.
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SCHLEICHER, K., (1956): Zeugen einer stolzen Vergangenheit, in: Heimatblätter des Ldkr. Aachen, Heft 3/1956.
SCHLEICHER, K. (1973): Blankenberg und Krone, Anfang, Mitte und Ende zweier Stolberger Herrenhöfe. – Schriftenreihe der Stadtbücherei Stolberg, Heft 14.
SCHLEICHER, K. (1997): Messingfabrikation auf dem Untersten Hof zu Stolberg/Rheinland vor 1870, in: Stolberger Jahrbücher, Zeitschrift des Stolberger Heimat- und Geschichtsvereins, Band 2.
SCHLEICHER, K. (1997): Stolberger Höfe im 19. Jahrhundert und was aus ihnen wurde, in: Stolberger Jahrbücher, Zeitschrift des Stolberger Heimat- und Geschichtsvereins, Band 2.
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