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Stille Weihnachten, heute und 1944
Der Schulbetrieb in den bombengefährdeten Großstädten Deutschlands kam 1944 zunehmend zum Erliegen. Um die Kinder besser schützen zu können, wurden sie in abgelegene Dörfer verschickt, wo man versuchte, den Schulbetrieb irgendwie aufrecht zu erhalten.
Die älteren Schüler der damaligen Kaiser – Wilhelm – Schule kamen ins Egerland nahe Karlsbad nach Pirkenhammer (heute Brezovà, Tschechien). Hier ein Bild eines der Ferienpensionen und Kurhotels, die man damals für die KLV belegt hat.
Die Lage südlich von Karlsbad wird aus diesem Kartenausschnitt einer Karte von 1941 mit den deutschen Ortsnamen deutlich.
Die in Aussicht gestellten Urlaube zur Heimfahrt für das Weihnachtsfest zu Hause, falls auch der im Wehrdienst stehende Vater Weihnachtsurlaub erhalten habe, wurden zu Beginn der Adventszeit im Hinblick auf die ernster werdende Lage wieder gestrichen.


Aachen war zu dieser Zeit ohnehin schon in amerikanischer Hand.
In seiner Ansprache sagte Adenaw:
„Zwar mag in Friedenszeiten im Elternhaus ein reicherer Gabentisch Euch erwartet haben als hier in Karlsbad im fünften Jahr des furchtbaren Krieges. .. Die Frohbotschaft des Weihnachtsfestes erzählt uns von der Not in der Fremde, vom Verzichtenmüssen auf das traute Heim, von bitterer Armut, die zur Wohnungsnahme in einem dürftigen Stall bei Ochs und Esel zwang. Wir aber erfreuen uns eines behaglichen, warmen Heims, und es fehlt uns nicht an sättigender Speise. Es fehlt uns vor allem nicht an dem, was wertvoller ist als irdisches Gut, im Gegenteil, wir sind in dieser harten Zeit reicher geworden an Gütern des Herzens und des Gemütes.“
1948 schrieb er zurück schauend:
„Ich werde diesen schönen Weihnachtsabend nie vergessen. Es will mir scheinen, daß auch die anderen alle künftighin noch oft an diesen Weihnachtsabend denken werden, wenn er alljährlich, vielleicht in besseren Zeiten und üppigeren Formen, selten aber wohl in stimmungsvollerer Weise, wiederkehrt.“