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Nicht ganz so groß wie der Limes ..

Entlang der ganzen Westgrenze Deutschlands zog sich der Westwall hin. Vom Niederrhein bei Kleve bis vor Basel am Oberrhein.

Nachbarn im Westen waren die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und die Schweiz. Ca. 630 km lang war das Monstrum und verband knapp 20.000 militärische Objekte mit der weitgehend heute noch sichtbaren Höckerlinie (sog. Drachenzähne). Die Anlagen erstrecken sich über die heutigen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Würtemberg. Verantwortlich als Nachfolger des Reiches ist heute die Bundesvermögensverwaltung.

Schon von Anfang an hatte die gigantische Anlage eher propagandistische Bedeutung als militärische Relevanz. Sie mußte also nie ernsthaft für den angeblichen Zweck eingesetzt werden. Lange nach dem WK II beginnt der Bund sich von den Anlagen zu trennen. Bunker werden unter dem Vorwand einer Gefahr für die Verkehrssicherheit geschliffen. Anlagen außerhalb des eigentlichen Westwalls wie Luftschutzbunker werden an Investoren verkauft, sofern sie nicht unter Denkmalschutz stehen. usw. usw.

In Rheinland-Pfalz kommt es durch einen Rechtsstreit eines landwirtschaftlichen Eigentümers mit der Bundesvermögensverwaltung zur Vorlage der Rechtsfrage, ob das Eigentum an der Höckerlinie dem Grundstückseigentümer oder dem Bundesvermögensverwaltung als Rechtsnachfolger des Reiches gehört, beim Bundesgerichtshof.

Der Bericht in der ZEIT

Außerdem hat das Land sich entschieden, das Angebot der Bundesvermögensverwaltung anzunehmen, die in diesem Bundesland liegenden Anlagen des Westwalls in eine Stiftung einzubringen, der außerdem ein (hoffentlich) zu Wartung der Relikte erforderlicher Kapitalbetrag zur Verfügung gestellt wurde.

Bericht des SWR