Logo des AGV

Online-Beiträge


1933 veröffentlichte Luftbilder des Rheinlands von der Junkers-Luftbild-Zentrale , Leipzig

Publikationen nach 1933 dienen zuweilen ganz subtil der deutschen Kultur – Propaganda und hatten häufig wohl auch das Ziel, im „Grenzkampf“ die spätere gewaltame Vereinahmung der nach dem „Versailler Diktat“ verlorenen deutschen Gebiete und auch weiterer Gebiete vorzubereiten.

Bildbände zum Thema „Deutsche Stadt – Deutsches Land“ (E.W.Schmidt, Berlin o.J.) oder „Das Antlitz der Grenzlande“ (Karl E. von Loesch, München 1933) griffen zumeist weit in niederländisches, belgisches, französisches, schweizer, italienisches, tschechisches und polnisches Gebiet aus. Östereich wurde kulturell und „völkisch“, wie man damals zu sagen pflegte, ohnehin dem Deutschen Reich zugeschlagen.

Dem Band von Karl E. von Loesch haben wie 3 Luftbilder (S. 20 = Aachen, 30 = Roetgen und 31 = Höfen) entnommen, die als solche sicherlich gänzlich unideologisch sind.

Hugo Junkers, der selbst Gegner des Nationalsozialismus war, war zu diesem Zeitpunkt möglicherweise schon enteignet. Sein bemerkenswerter Lebensweg führte ihn zwei Mal an die RWTH und zwar als Studenten und später wieder als Assistenten von Prof. Reissner. In Aachen ist heute eine Schule nach ihm benannt. Die gleichnamige Straße leitet ihren Namen aber von der ehemaligen Junkersmühle ab.

Das Lufbild Aachens zeigt u.a. den „Leonhard Tietz“ am Markt mit 2 großen, langestreckten Glaskuppeln, das alte Rathaus mit den alten, mächtigen Türmen und das neue Rathaus von Pützer. Am Elisengarten erkennen wir deutlich den alten Regierungspalais und beim Telegraphenamt und der Hauptpost deren verloren gegangenen großen Türme.

Roetgen ist noch eine lockere dörfliche Ansiedlung mit wenigen Häusern entlang des Straßennetzes. Am linken Bildrand verlaufen die Schienen der Venbahn.

Noch dörflicher stellt sich Höfen mit seinen hohen Eifelhecken dar. Wir haben allerdings inzwischen Mitteilungen erhalten, nach denen die Beschriftung des Bildes im Bildband u.U. unzutreffend ist. Gerne würden wir eine korrekte örtliche Zuordnung erfahren.