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Fortsetzung der Archäologie am Elisengarten im Jahre 2012
Der Ausbau des Fernwärmenetzes folgt soweit möglich dem Verlauf der Straße. Die diese Arbeiten begleitende Archäologie unterschiedet sich wesentlich von der sorgfältigen Flächengrabung über etliche Monate. Der Zeitdruck ist enorm, da die vielen Innenstadtbaustellen nicht zu lange aufgehalten werden sollen. Die Archäologie schaut nur dort zu und geht nur so tief, wie es durch die Bauarbeiten vorgegeben ist.
Dennoch sind die Bodenaufschlüsse unmittelbar neben der damaligen großen Flächengrabung spannend. Viele Altstadtstraßen waren früher wesentlich schmäler. Das gilt insbesondere für die Hartmannstraße, die frühere Harduinstraße. Dabei gab es keine geschlossene Randbebauung entlang einer durchgehenden Straßenflucht. Mehrere Kartenausschnitte zeigen die Entwicklung in den letzten drei Jahrhunderten:

Ausschnitt aus dem Plan der Münsterimmunität von 1756 (Stadtarchiv Aachen; der Bereich des Elisengartens ist farblich etwas hervorgehoben; die Hartmannstraße finden Sie unten rechts, links neben dem Bereich Elisengarten)

Ausschnitt aus dem Urkataster um 1820 (Ausschnitt aus dem vom Fachbereich Geoinformation der Stadt Aachen digitalisierten Urkataster; die früheren Kloster- und Regierungsgebäude im jetzigen Elisengarten sind nachträglich farblich hervorgehoben)

Planung eines Kurgartens am Elisenbrunnen nach Umzug des Hauptzollamtes zum Bahnhofvorplatz (um 1820 wurde das Hauptzollamt zunächst im ehemaligen Ursulinenkloster untergebracht; im Plan ist Norden unten)

Ausschnitt aus dem Rappardplan von 1860
Auf der westlichen Seite stand früher einmal der Stephanshof, dem vielleicht der Brunnen zuzuschreiben ist.


Östlich gab es die Niederlassung von Stablo-Malmedy, das Haus des Bischofs von Cambrai und des Abtes von Kornelimünster. Im 19.und 20. Jh. entstanden hier das Palais des Regierungspräsidenten, Tanzlokale und Kinos.


Die sichtbaren Mauerzüge sind wohl mehreren Gebäuden und mehreren Jahrhunderten zuzuordnen.

