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Ein Stück Aachener Geschichte ist einfach weg.
Das Aachener Reich war das Territorium der ehemaligen freien Reichsstadt Aachen.

Das Territorium bestand aus der ummauerten Stadt mit dem „Glockenklang“ genannten städtischen Bannbezirk, den Quartieren Vaals, Orsbach, Berg, Soers, Haaren, Würselen und Weiden sowie der Aachener Heide, dem Stadtwald und dem Reichswald. Es umfaßte ca. 9.000 ha. Die Grenzen waren insgesamt knapp 70 km lang. Der Landgraben an den äußeren Grenzen bestand aus einem zwischen zwei Gräben liegenden, mit dichten Hecken bepflanzten Wall. Mit Ausnahme eines kurzes Stückes zwischen der Stadt Aachen und Burtscheid und der Stellen, wo Bachläufe eine natürliche Grenze bildeten (Wurm, Senserbach) umgab er das gesamte Aachener Reich. Der Stadtwald war zusätzlich gegenüber der Aachener Heide und dem Vaalserquartier durch den inneren Landgraben eingehegt. Der innere Landgraben diente auch der forstpolizeilichen Überwachung. Fuhrwerke konnten nur an den Grindeln passieren. So wurde der Holzdiebstahl erschwert.

Insbesondere im Aachener Wald (s. Überblick hierüber) sind über mehrere Kilometer noch Reste des Bewuches der Landwehr erhalten. Sie sind allerdings inzwischen zu großen charakteristisch gewachsenen Baumreiben, sog. Harfenbuchen oder Gebücken, ausgewachsen, da sie seit Mitte des 19. Jh. nicht mehr zurück geschnitten, d.h. nicht mehr als Hecke gepflegt wurden .

Ein Eintrag in den Aachener Stadtrechnungen für die Jahre 1455/56 (Kraus, Stadtrechnungen 15.Jh., 29/78 ff.) ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Anlegung der Inneren Landwehr zu beziehen :
„It. Willem Clocker der reitmeister deyde gegeven Kuyn synen
Kneit ind synen gesellen, dat sy gegraven hadden ind die
lantweyrinck ind die heyde, valet 7 m.“
Die Aachener „Heyde“ war der dünn besiedelte Bezirk zwischen Stadtwald und Glockenklang, der im Norden bis zum Preusweg reichte.Dort begann das historische Vaalser Quartier.Reste des Inneren Landgrabens haben sich entlang des nördlichen Randes des Stadtwaldes im Vaalserquartier, bei Gut Steeg, Gut Weyern und bei Linzenshäuschen erhalten.

Ein besonders malerisches Stück befand sich westlich von Gut Tönnesrath.

Dieses Stück wurde in den letzten 1-3 Jahren gerodet.

Insbesondere die malerische Harfenbuche hat dran glauben müssen.

Die moderne Kartierung der Reste des Inneren Landgrabens:
