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Die Justizvollzugsanstalten und Justizbauten zu Aachen
28.3.1806
Umnutzung des säkularisierten Franziskaner- oder Minoriten-Klosters in der Großkölnstraße zum Assisenhof Aachen
ab 1820
am gleichen Ort nun Landgericht Aachen nebst Gefängnis
ab 1860
Beginn der Planung für eine neue Strafanstalt; Carl Ferdinand Busse (Er war 1830 Assistent Schinkels, später Geheimer Oberbaurat und seit 1837 Mitglied der das preußische Bauwesen steuernden Oberbaudeputation in Berlin. König Friedrich Wilhelm IV schickte Carl Ferdinand Busse 1840 nach England, um dort das im Bau befindliche modernste Gefängnis seiner Zeit in Pentonville zu studieren. Nach diesem Muster errichtete Busse 1842 in Berlin – Moabit den ersten großen, preußischen Justizvollzugsbau dieser Art und ähnliche Anlagen in Breslau, Münster, Hagen, Elberfeld und Aachen. In Aachen fertigte er den Entwurf der Grundrisse mit Ausnahme des Torbaues und der Aufsehergebäude) Ferdinand Robert Cremer (* 1826 Aachen † 1882 Koblenz)übernahm den Torbau, die Aufsehergebäude und die ausführende Planung aller Grundrisse, der Ansichten und Konstruktion
1864 – 1872
Durchführung der Bau- bzw. Umbaumaßnahmen
1871
provisorische Nutzung als Lazarett im Deutsch-Französischen Krieg (250 Betten)
5.2.1874
Verlegung der ersten Gefangenen in die neue Straf- und Arrestanstalt am Adalbertsteinweg; erster Gefangener: Moulen (daher : op Moulenshöh´)
24.3.1888
feierliche Eröffnung des neuen Landgerichts in der Kongreßstraße (Entwurf von Karl Friedrich Endell (preußischer Architekt, Vater von August Endell und Fritz Endell; *7.4.1843 Stettin; † 8.3.1891 Berlin) unter Mitarbeit von Carl Christian August Dieckhoff (preußischer Architekt,*1805 Stettin, †10.3.1891 Bonn)
4.3.1890
Antrag auf Genehmigung des Baus eines Gärtnerwohnhauses (Bauakte [A 5 – 92], Genehmigung 12.3.1890 unter Nr. 3161)
2.5.1891
Antrag des Königlich Preußischen Staatshochbauamtes bei dem Oberbürgermeister von Aachen – Baupolizeiverwaltung zur Genehmigung des Umbaus der Schule im Hofe der Königlichen Arrest- und Strafanstalt hierselbst (Bau-Grundstücksakte 2000 [A s – 94]
12.5.1891
Erteilung der Genehmigung unter der lfd. Nr. 3678
hinten in der Akte Einsatzberichte der Feuerwehr:
29.4.1900, 9:30 Uhr, Balken- und Fußbodenbrand
24.2.1903, 15:40 Uhr, Brand in der Backstube
28.9.1903, 10:26 Uhr, Gasexplosion im Keller
18.5.1915
Antrag auf Genehmigung eines Erweiterungsbaus des Männergefängnisses und Abbruch des Inspektorenhauses
22.8.1926
Erweiterung des Land- und Amstgerichtes Aachen (de facto Errichtung eines neuen Justizgebäudes zwischen dem alten Landgericht und der Vollzugsanstalt; in den Akten Beanstandung der Unterschreitung der Mindestgröße der Hoffläche; Feuerlöschvorrichtungen s. Bl. 85)
7.2.1938
Antrag des Preußischen Staatshochbauamtes bei dem Oberbürgermeister von Aachen auf Abbruch des Beamtenhauses, des westlichen Kopfhauses des westlichen Drahtzellenflügels, Erweiterung und Ersatz für das Männergefängnis zur Schaffung von „… dringend benötigten weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Gefangene…“ ; „… auf Anordnung des Reichsjustizministers und des Preußischen Finanzministers [ist] auf Luftschutzräume für Gefangene zu verzichten..“ (Unterzeichner: RegBauAss Clemens; Schnitte, Ansichten und Pläne 1:200; geplante Bauzeit: 2 ½ Jahre; Bl. 19 Feuerlöscheinrichtungen; 2 Bauabschnitte; erster Bauabschnitt: Verschiebung des Krankenhauses bzw. Lazarettes nach Westen und bauliche Anbindung mit dem Erweiterungsbau I; Änderungen im Verwahrhaus;2. Abschnitt wohl nicht ausgeführt)
13.8.1946
Antrag des Preußischen Staatshochbauamtes auf Erteilung einer Building License zur Beseitigung der Kriegseinwirkungen; Instandsetzung des Land- und des Amtsgerichtes (Serial-No. 5100/21042; Reference – Code 5101/0007/505); das Frauenhaus wird nach der Wiederherstellung für jugendliche Gefangene genutzt.
11.7.1979
Urteil des VG Aachen (5 K 881/78) im Verwaltungsrechtsstreit des Rechtsanwaltes Dr. C./.OStD Aachen; der LG – Präsident hatte wegen der Bedrohung durch den RAF-Terrorismus den Zugang von der Kongressstraße her sperren lassen; der OStD wird verurteilt gegen den LG – Präsidenten einzuschreiten, um die Fluchtwege aus dem Gebäude frei zu halten; die Verriegelung der Eingangstür wird von innen verplombt und kann im Notfall von innen geöffnet werden.
24.4.1995
Umzug der JVA in die neuen Anlagen in der Soers
29.9.1995
Zustimmung des Oberbürgermeisters- Bauordnungsamt nach § 80 LBO zur Herrichtung des Pfortengebäudes für Zwecke des Amtsgerichtes
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