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Das Schicksal der alten Museumsbestände im stadtgeschichtlichen Museum Pontstraße und im Kreisheimatmuseum Kornelimünster
Das ehemalige stadtgeschichtliche Museum im Ponttor (jetzt Internaionales Zeitungsmuseum) war so schwer von Bombentreffern beschädigt, daß es nach Kriegsende ganz geräumt wurde. Ein Teil der nicht oder nur zum Teil beschädigten Bestände wurde auf dem Schulhof Franzstraße zwischengelagert, von dem nur wenig wieder in die Museumsbestände zurück geführt werden konnte. Vor allem große steinerne Objekte wurden im Zuge des „Wiederaufbaus“ einfach vor den Toren der Stadt abseits der Triererstraße verkippt.
Das nach Schließung des Lehrerseminars seit 1935 in den Räumen der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster gegründete und von unserem früheren Vorstandsmitglied Dr. Jakob Sommer aufgebaute Kreisheimatmuseum, bekam während des Krieges die ersten Probleme. Der Kreis mußte Behördendienststellen aus der bombengefährdeten Stadt in die Gebäude verlegen. Schlimmer wurde es in der Schlußphase des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wurden die kostbaren barocken Möbelstücke anfangs nur profan für Verwaltungszwecke genutzt oder waren sie in nicht genutzten Nebenräumen ausgelagert, flogen sie nun auf die Straße oder wurden gar – ohne wirksame Aufschicht und Bewachung- von Bürgern als Ersatz für verloren gegangenen eigenen Hausrat „privatisiert“. Im Rückblich „150 Jahre Kreis Aachen“ heißt es auf S. 79:
„Von den wertvollen Zinn-, Kupfer- und Bronzegeräten sind etwa 90 % verloren gegangen; der Porzellanbestand und die Antikensammlung sind restlos verschwunden. Auch von dem kostbaren Schützensilber, einer Leihgabe der Sebastianusbruderschaft in Kohlscheid, ist nichts mehr aufzufinden. .... Eine lückenlose Aufstellung der Verluste ist nicht mehr möglich, da auch die Kartothek verschwunden ist. ..“
Von der Vorzeit bis zur karolingischen Zeit beruht die Geschichtsschreibung des Aachener Raumes fast ausschließlich auf archäologischen Funden. Der Verlust der Originale und sogar der Inventarverzeichnisse kommt in der Auswirkung und bezogen auf die v.g. Zeitstellungen der Zerstörung des Kölner Stadtarchivs gleich.
Wir wissen zwar von den Grabungen des Gymnasialprofessors Liese (hier inmitten der Grabung auf dem Klausberg).

Es gibt sogar vereinzelte Bilder von Fundstücken.
Bilder folgender Objekte – die für die Stadtarchäologie wichtige Geschichtsquellen sind – sind bislang jedoch noch nicht aufgetaucht: – menschliche Knochen – 2 Sicheln (Bronze) – 1 Speerspitze (Bronze) – 1 runder Armreif (Bronze) – 1 Dolch (Bronze)
Da die Grabungsaktivitäten von Prof. Liese sich in alle 3 Länder um das Dreiländereck herum erstreckten, könnten sich die gesuchten Abbildungen heute auch in Belgien oder in den Niederlanden wieder finden. Andreas Schaub (MA) und Dr. Markus Pavlovic würden sich über Fotoabzüge oder Scans von Abbildungen der o.g. Fundstücke sehr freuen (0049 – 241 – 432 6163 oder – - 6164).
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