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Antwort auf eine Nachfrage zum "Klenkes"

Bald nach der Freischaltung des Beitrages über den Klenkes-Gruß, mit dem sich „Oecher“ insbesondere außerhalb ihrer Vaterstadt gegenseitig grüßen, erreichte uns die Frage, ob bei diesem Gruß der Klenkes der linken oder rechten Hand gezeigt werde.

Beim Klenkes-Denkmals am Holzgraben z.B. zeigen die Kinder den Klenkes der rechten Hand.

Der Klenkes-Gruß hat sich vermutlich ein wenig an die gebräuchliche Grußform angelehnt. Gebräuchlich ist das Begrüßen mit der rechten Hand, da die linke Hand als „unrein“ galt. Das führt man auf die damalige Nutzung der linken Hand zur Reinigung nach Körperverrichtungen zurück – vergleichbar etwa mit der noch heute in Indien üblichen Praxis.

Daraus sollte man aber nicht schließen, dass es im Arbeitsprozeß eine eindeutige und definitive Festlegung auf den Klenkes der rechten Hand gab.

Der „richtige“ Klenkesgruß (Bekanntlich ist der Daumen da links, wo die Hand rechts ist.)

Linkshänder wurden bekanntlich bis in die neuere Zeit angehalten, die rechte Hand zu nutzen. So durfte z.B. die 1924 geborene Hanny L. keine Lehre in der elterlichen Schneiderei beginnen, nur weil sie Linkshänderin war. Der Zugang zum Traumberuf wurde ihr verwehrt, weil sie mit dem „bösen“ Händchen nähte. So wurde sie „nur“ Verkäuferin bei Leonhard Tietz.

Wenn in den Aachener Nadelfabriken die Arbeit mit der linken Hand (und dem linken Klenkes) schneller erledigt werden konnte, so wird dies sicherlich zumindest in den auf Umsatz bedachten Unternehmen akzeptiert worden sein.

Warum sollten Linkshänder dann nicht auch den linken Klenkes zeigen?