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Aachen als mittelalterliche Handelsstadt
Das Bild des stolzen Renaissance – Baus rührt aus den späteren Glanzzeiten im 16. Jh. her. Das Bild geht auf einen Kupferstich von 1848 von J. Linnig nach einem älteren Bild zurück. Es gibt das Haus von Aachen Mitte des 16. Jh. wieder.
Tatsächlich sind die Beziehungen schon viel früher urkundlich nachweisbar. Die herausgehobene Stellung der Aachener Kaufleute auf dem wichtigen Antwerpener Markt erhellt eine Urkunde des Jahres 1242, die Richard Pick im 37. Band unserer Zeitschrift (S. 277 f.) veröffentlicht hat. Zur Beziehung Aachen – Antwerpen wird des weiteren verwiesen auf ZAGV Band 90/91 (Wolfgang Herborn: Der Antwerpener Markt und die Kauf- und Fuhrmannschaft der Reichsstadt Aachen (1490 – 1513) – S. 97 – 147) und Band 74/75 (Eberhard Quadflieg: Aachener als Poorter von Antwerpen im 16. Jahrhundert; S. 393 – 428 ).
Als Handelsherren und als Bauherren des Hauses von Aachen werden erwähnt Nikolaus von Richtergen und Erasmus Schetz. 1545 bewohnte Kaiser Karl V. für 3 Wochen das Haus und in den Jahren 1566 – 1567 mehrfach Wilhelm I. von Oranien. Wenig später konnten die Jesuiten durch eine reiche Stiftung das Haus erwerben. Sie errichteten daneben noch ihre Kirche. 1578 mußten sie nach Einführung der Reformation in Antwerpen das Haus vorübergehend verlassen und kehrten 1612 zurück. Nach der Schließung infolge des Verbotes des Ordens (1779) und der Beschlagnahme zur Durchführung Säkularisation (1794) konnten sie 1852 einen Teil zurückkaufen. Die Stadt Antwerpen kaufte 1879 das eigentliche Haus von Aachen an und eröffnete darin 1883 ihre Stadtbibliothek. Das Portal wurde durch die sitzende Figur des Dichters Hendrik Conscience geschückt.
(Ausschnitt aus einem Foto von Cas Oorthuys, Antwerpen 1948)
Heute beherbergt das ehemalige Haus von Aachen im Bibiothekenverbund der Antwerpener Bibliotheken die „Historiek Erfgoedbibliotheek Hendrik Conscience“. Einen Überblick zur Geschichte finden Sie unter :
Homepage der Conscience-Bibliothek
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