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Aktuelles


Aachen, Maastricht und ihr kulturelles Erbe

In Maastricht diskutierte man am 19.11.09 im „Historischen Café“ in der ehemaligen Dominikanerkirche das Thema „Beheer en gebruik van roerend cultureel erfgoed in Maastricht“. Darunter vesteht man die historischen Sammlungen von Kunstgegenständen, Stadtansichten, Karten, Fotos, Siegeln, Bauschmuck, Gebrauchsgegenständen, Möbeln, Wandteppichen, archäologischen Funden, Keramik, Glas, Sarkophagen, technischen Geräten und Instrumenten usw..
Information der LGOG

Niederschrift NL-Fassung:

Niederschrift D-Fassung:

Was versteht man in Maastricht unter ‚Culturele Biografie‘ ? ‚Culturele Biografie‘ heißt das Konzept, womit die Stadt Maastricht ihre besondere Geschichtlichkeit darzustellen versucht. Mittel zur Vermittlung der Geschichte sind nicht die in den verschiedenen, insbesondere in den städtischen Sammlungen überlieferten Realien, sondern die von diesen gelösten Geschichten um eben diese Gegenstände. Der wichtigste Träger dieses Konzeptes ist die Website „Zicht op Maastricht“

Wechsel auf diese Internetseite der Stadt Maastricht

In diesem Rahmen und bei der derzeitigen Leitung des städtischen Kulturbetriebs gibt es keinen Raum für ein Museum.

Das Thema des Umgangs mit den beweglichen Realien unseres kulturellen Erbes ist auch für Aachen, der Stadt mit dem Denkmal Nr. 1 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste, brennend.

Der Geschichtsverein weist seit Jahren wiederholt darauf hin, daß sich das historische Museum in der Burg Frankenberg in einem lang anhaltenden Prozeß der Auszehrung befindet. Als letzte grundlegende Erneuerung wurde 1986 die römische Abteilung neu gestaltet. Seitdem gab es keine Bereitstellung erwähnenswerter personeller oder materieller Mittel. Die Besuchsmöglichkeiten und Führungen sind inzwischen extrem ausgedünnt und sollen demnächst ganz beendet werden. Die Sammlung wird nicht mehr aktiv gepflegt oder gar ergänzt. Neue Themen wie die Kriege des 19. und vor allem des 20. Jh., der Nationalsozialismus, die Hochschulen in Aachen sowie der industrielle und (inter)kulturelle Wandel in Aachen sind kaum oder überhaupt nicht angegangen.

Die Route Charlemagne bekommt zwar im derzeitigen Verwaltungsgebäude am Katschof einen zentralen Anlaufpunkt mit einer Ausstellung zu wichtigen Punkten der Aachener Geschichte (Centre Charlemagne). Zeitweise drohte die reiche Geschichte dieser Stadt und ihres Umlandes auf ein Konzentrat eingedampft zu werden, das überwiegend medial inszeniert werden sollte. Der Kulturbetrieb widerstand aber dem obrflächlichen Streben von Teilen der Kulturpolitik nach „Events“ und „Highlights“. Leider wird man die vorgegebene räumliche Einengung und auch die thematische Reduzierung auf „Karl“ und „Aachen“ berücksichtigen müssen. Die Spur Karls in der Aachener Geschichte will man aber auch – wo möglich – mit für das jeweilige Thema repräsentativen Realien darstellen.

Wir dürfen als Geschichtsinteressierte nicht das Gespür dafür verlieren, dass die Realien unserer Kultur im Original erhalten bleiben und sowohl räumlich wie thematisch angemessen in Museen repräsentiert werden müssen. Längere Zeit nahm man an, daß St. Paul, die alte Dominkanerkirche an der Jakobstraße, als Kirche aufgehoben und zu einem Haus der Stadt- und Regionalgeschichte umgewidmet werden würde. Das St. Paul – Projekt ist allerdings inzwischen aufgegeben, ohne daß eine andere Lösung zur Diskusssion gestellt würde.

Aachen will Maastricht, die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2018, mit einem Beiprogramm unterstützen. Wir stellen uns als Geschichtsverein allerdings die Frage: Womit will man eigentlich im Jahre 2018 die reiche Geschichte unserer Städte darstellen?

die bisherige Entwicklung